Woher kommt die Neurodermitis?
Neurodermitis ist vor allem eine Erkrankung der Haut.
Die Haut von Neurodermitis-Patienten ist durch eine Störung durchlässiger als bei anderen Menschen. Man spricht medizinisch von einem „Barriere-Defekt“.
Der Haut fehlen wichtige Hautfette, sie verliert mehr Wasser und trocknet daher leichter aus.
Da die Hautbarriere gestört ist, reagiert sie auch stärker als gesunde Haut auf Reize wie Reibung oder Wärme. Die Zellen des körpereigenen Abwehrsystems kommen leichter mit Allergieauslösern in Kontakt. In der Folge führen überschießende Reaktionen und Entzündungen der Haut zu Rötung und Juckreiz. Neurodermitis ist also keine Schwäche des Immunsystems, sondern eher eine zu starke Reaktion auf Reize.
Die Entzündung ist zwar nicht heilbar, aber die Symptome sind in der Regel gut und nebenwirkungsfrei zu behandeln.
Jeder hat seine eigene Neurodermitis
Die Veranlagung zur Neurodermitis ist angeboren: Sind Eltern oder Geschwister betroffen, ist das Risiko höher, dass ein Kind daran erkrankt.
Es gibt keine Auslöser der Neurodermitis, die man verhindern oder vermeiden kann, um eine Erkrankung auszuschließen. Stillen und Ernährung, Umwelt, Chemikalien, Stress oder Impfungen können die Neurodermitis bei Kindern nicht verursachen.
Ob und wie stark die Symptome auftreten, ist von Mensch zu Mensch und je nach Lebensphase ganz unterschiedlich und hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Zudem kann das, was vor ein paar Monaten geholfen hat, bei einem neuen Schub ganz wirkungslos bleiben.
Jeder hat „seine eigene“ Neurodermitis, d. h. was für den einen vorteilhaft ist, muss bei einem anderen nicht zwangsläufig auch gut wirken.
Um mit der Neurodermitis besser zurechtzukommen, können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Schulung für Neurodermitis-Patienten mitmachen, die sogenannte (AGNES-Schulung). Informationen dazu gibt es bei www.neurodermitisschulung.de.