Behandlung von Neurodermitis
Die Behandlung der Neurodermitis wird nach dem so genannten Stufenschema durchgeführt. Die erste Stufe stellt dabei die Basistherapie dar, bei der Cremen und Baden im Mittelpunkt stehen. Kommt es zu einer Entzündung der Haut, werden je nach Schwere des Ekzems verschiedene entzündungshemmende Wirkstoffe eingesetzt.
Basistherapie
Die Pflege der Neurodermitishaut ist der wichtigste Bestandteil der Therapie. Durch eine gute, regelmäßige Basistherapie wird der Barrieredefekt der Haut ausgeglichen und oft ein „normaler“ Hautzustand erreicht.
Cremen
Es gibt keine allzeit und bei jedem Patienten wirksame “Zaubercreme”. Für jeden Patienten gibt es in der Regel zwei bis drei verschiedene Cremes, mit denen er je nach Stadium gut zurechtkommt.
Die Auswahl der Cremes hängt vor allem vom Krankheitsstadium und dem aktuellen Klima ab:
- Je akuter das Ekzem, d. h. je stärker die Entzündung, desto mehr Wasser und weniger Fett sollte die Creme enthalten.
- Je trockener die Haut und je geringer die Entzündung ist, desto mehr Rückfettung ist notwendig, d. h. desto fettreicher sollte die Creme sein.
Generell gilt: im Sommer weniger und im Winter mehr Fett.
Duftstoffe, Konservierungsmittel und Emulgatoren sollten soweit möglich vermieden werden.
Wie oft und wie viel?
Die benötigte Menge an Basiscremes ist oft größer als vermutet. Einen Anhaltspunkt für die richtige Dosierung bieten die „Fingerspitzen-Einheiten“. Generell gilt: Mindestens zweimal täglich sollte gecremt werden. Wasserreiche und wenig Fett enthaltende Cremes sollten sogar häufiger, also drei- bis sechsmal täglich aufgetragen werden.
Ausführliche Informationen zum richtigen Cremen finden Sie in unserem Patientenratgeber.
Baden/Duschen
Die Haut muss regelmäßig von Hautschuppen und Cremerückständen gereinigt werden. Baden und Duschen sind beides gute Alternativen.
Zur Pflege beim Wannenbad eignen sich spreitende Ölbäder, die einen dünnen Ölfilm auf der Wasseroberfläche ausbilden; das Wasser bleibt klar. Sie versorgen die trockene Haut schon während des Badens mit ausreichend Feuchtigkeit und Fetten.
Zu warmes Wasser steigert die Durchblutung und damit auch die Rötung und den Juckreiz.
Nicht die Haut abrubbeln, lieber mit einem weichen Handtuch abtupfen.
Nach dem Abtrocknen direkt, d. h. möglichst innerhalb von drei Minuten eincremen.
Fett-feuchte Verbände bei akuten Beschwerden
Bei akuten Beschwerden helfen sogenannte fett-feuchte Verbände. Sie haben sich bei Neurodermitis-Schüben bewährt, sind allerdings nicht als Dauertherapie geeignet.
Beim Anlegen fett-feuchter Verbände ist besondere Sorgfalt wichtig. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie im Detail in unserem Patientenratgeber.